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Wetten auf Amateursport: Politik und Sport werden aktiv

Illegale Wetten auf den Amateurfußball beschäftigen die Politik in Deutschland.
Sonja Ceven
von Sonja Ceven am Donnerstag, 5. Dezember 2024

Ausländische Wetten auf deutschen Amateursport sorgen in der Politik für Diskussionen - und jetzt Reaktionen.

Auf der Innenministerkonferenz der Länder, die derzeit im brandenburgischen Rheinsberg stattfindet, steht auch das Thema „Sportwetten im Amateurfußball” auf der Agenda. Im Vorfeld hatten die Sportminister eine Gesetzesänderung angeregt, nach der Wettanbieter in Deutschland nur dann lizenziert werden sollen, wenn sie international auf Wetten im deutschen Amateursport verzichten.

Im Mittelpunkt der Debatte steht die Befürchtung, dass Spielmanipulation und Wettbetrug im Amateursport zunehmen könnten. Da Sportlerinnen und Sportler in den unteren Ligen oft kaum oder gar nicht entlohnt werden, gelten sie als besonders anfällig für Bestechung und Manipulation.

Deutscher Amateursport wehrt sich von innen

Der Sportausschuss im Bundestag nahm Anfang Oktober Recherchen des Bayerischen Rundfunks zum Anlass, um über Wetten auf deutsche Amateursport-Events zu beraten. Besonders besorgniserregend sei, dass solche Wetten im Ausland angeboten werden, so die Tagesschau. In der Sitzung wurde daher gefordert, den betroffenen Vereinen mehr Rechtssicherheit zu bieten.

Verbände und Vereine haben noch vor möglichen Gesetzesänderungen gehandelt, um Wetten auf Amateursportereignisse zu unterbinden. Viele Amateurvereine nutzen ihr Hausrecht, um Datenscouts den Zutritt zu verwehren. So wird verhindert, dass diese Daten in Echtzeit liefern und damit Live-Wetten ermöglichen.

Das Schweizer Sportdatenunternehmen Sportradar beschäftigt zahlreiche Datenscouts. Auf Nachfrage des BR erklärte Sportradar, dass die Nutzung der Daten in der Verantwortung der Wettanbieter liege. Vertragspartner des Unternehmens seien angehalten, sich an die jeweiligen nationalen Gesetze zu halten.

Die Zahl der Sportradar-Datenscouts in der Regional- und Oberliga ist seit August deutlich gesunken, was auf die Maßnahmen der Vereine zurückzuführen ist. Im Oktober verzichtete Sportradar komplett darauf, Live-Daten von Oberliga-Spielen zu erfassen und zu verbreiten.

GGL nicht für ausländische Wettanbieter verantwortlich

Es sei weiterhin ein gesetzlicher Rahmen notwendig, um Vereine bei der Prävention von unerlaubten Wetten und Spielmanipulationen zu unterstützen. Als möglicher Ansatzpunkt würden Sportwettenanbieter genannt, die sowohl in Deutschland als auch im Ausland lizenziert seien.

Viele international tätige Anbieter hielten sich in Deutschland zwar an die Vorschriften für Wetten auf Amateursport, ermöglichten jedoch gleichzeitig im Ausland weiterhin Wetten auf deutsche Amateurligen.

Auch wenn kein direkter Gesetzesverstoß vorliege, könne dieses Vorgehen riskante Wettstrukturen fördern und mögliche Spielmanipulationen in Deutschland begünstigen. Nach derzeitigem Stand fühle sich die GGL für diese Problematik jedoch nicht verantwortlich.

Die GGL sei nicht befugt, das internationale Wettangebot ihrer Lizenznehmer zu regulieren. Druck auf internationale Partner könne daher nur vom Sport selbst ausgeübt werden. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) habe mit Interwetten ein Beispiel gesetzt:

Der Wettanbieter habe Wetten auf deutsche Amateurspiele mittlerweile aus seinem internationalen Angebot gestrichen.

Bildquelle: phillipkofler @ Pixabay

Sonja Ceven
Sonja Ceven
Über den Autor

Sonja Çeven ist seit Juni 2023 Teil des Redaktionsteams von Casino-finder.org. Mit ihrer langjährigen Erfahrung im Glücksspielsektor widmet sie sich einer Vielzahl von Themen. Ob Spielebeschreibungen, Casino-Bewertungen, praxisnahe Ratgeber oder tagesaktuelle News-Artikel – Sonja beleuchtet jeden Aspekt der Branche mit Tiefgang und einem besonderen Augenmerk auf die Entwicklungen in Deutschland.

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