Die türkische Regierung hat 2024 ihre Maßnahmen gegen illegales Glücksspiel ausgeweitet.
Die Generaldirektion der Milli Piyango İdaresi (MPI) hat im Jahr 2024 mehr als 233.000 illegale Glücksspiel-Websites entdeckt und blockiert. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu Ajansı (AA) wurden diese Plattformen zudem an die Staatsanwaltschaft in Ankara gemeldet. Bis Ende 2024 habe die Behörde mehrere Hunderttausend Fälle zur Strafverfolgung eingereicht, um konsequent gegen illegales Glücksspiel vorzugehen.
Türkische Blacklist für Glücksspielseiten mit Hunderttausenden Einträgen
In der Türkei ist Glücksspiel nahezu vollständig verboten, abgesehen von streng regulierten staatlichen Lotterien und Sportwetten. Sowohl landbasierte Casinos als auch Online-Glücksspielplattformen sind illegal und werden aktiv bekämpft.
Die Milli Piyango İdaresi (MPI), die dem Finanzministerium unterstellt ist, hat allein 2023 rund 168.000 illegale Glücksspiel-Websites blockiert. Im Jahr 2024 sind weitere 233.000 URLs hinzugekommen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu Ajansı (AA) berichtet.
Diese Maßnahmen haben die türkische Blacklist für illegales Online-Glücksspiel auf eine enorme Größe anwachsen lassen – eine der größten weltweit. Gemeinsam mit der Behörde für Informations- und Kommunikationstechnologien (BTK) hat die MPI Zugangssperren für diese Websites eingerichtet.
Die Staatsanwaltschaft in Ankara hat zudem Ermittlungen gegen die Betreiber eingeleitet, die bis Ende 2024 mit insgesamt 6.731 spezifischen Domains in Verbindung gebracht werden konnten.
Auch die Abteilung für Cyberkriminalität der nationalen Polizeibehörde unterstützt die Bemühungen, den Schwarzmarkt einzudämmen und weitere Plattformen zu identifizieren.
Illegale Glücksspielbetreiber: Türkei identifiziert 95 Länderstandorte
Die Betreiber der von der Türkei blockierten Online-Casinos verteilen sich laut Anadolu Ajansı (AA) auf 95 verschiedene Länder. Mit 56 % stammen die meisten Plattformen aus den USA, während 17 % ihren Sitz in Armenien haben. 6 % entfallen auf die Niederlande, wobei nicht eindeutig ist, ob dies auch Curaçao als Teil des Königreichs der Niederlande umfasst.
Die türkischen Behörden arbeiten weiterhin an der Blockierung dieser Plattformen und verfolgen die Verantwortlichen strafrechtlich. Finanzminister Mehmet Şimşek machte dabei unmissverständlich klar:
„Wir sind entschlossen, nicht registrierte wirtschaftliche Aktivitäten und Finanzkriminalität zu verhindern, die zu Steuerverlusten und zur Schikanierung unserer Bürger führen. Wir ergreifen alle möglichen Maßnahmen, um illegale Wetten, virtuelle Glücksspiele und nicht genehmigte Verlosungen zu verhindern, und wir werden dies auch weiterhin tun.“
Şimşek unterstrich, dass illegales Glücksspiel ohne Genehmigung eine Straftat darstellt, die mit Freiheitsstrafen von bis zu sechs Jahren und Geldstrafen geahndet werden kann.
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