Die Schweizer Glücksspielbehörde ESBK hat eine Studie zum Spielverhalten der Schweizer veröffentlicht.
Das Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung (ISGF) hat im Auftrag der Eidgenössischen Spielbankenkommission (ESBK) und der internationalen Geldspielaufsicht (Gespa) die Spielgewohnheiten der Schweizer Bevölkerung im Jahr 2022 untersucht. Die Studie bietet neue Einblicke in Präferenzen und Risikoverhalten.
Entwicklung des Glücksspielmarktes seit 2017
Die letzte umfassende Erhebung erfolgte 2017. Seit 2019 erlaubt die Schweiz Online-Casinospiele, ausländische Anbieter wurden gesperrt. Dies hat den Glücksspielmarkt neu strukturiert und lenkte den Fokus der jüngsten Studie auf die Auswirkungen dieser Veränderungen.
Von den 18.345 befragten Personen gaben 63,7 % an, mindestens einmal an Echtgeld-Glücksspielen teilgenommen zu haben. Die beliebtesten Glücksspielformen im Jahr 2022 waren:
- Lotterien: 39,4 %
- Tombolas und private Spiele: 7,0 %
- Tischspiele: 6,2 %
- Automatenspiele in Schweizer Casinos: 4,5 %
- Sportwetten: 4,1 %
Lotterien sind die am weitesten verbreitete Spielform, gefolgt von Tombolas und privaten Spielen. Online Casinos aus der Schweiz wurden von 2,0 % genutzt, während 0,8 % der Spieler ausländische Online Casinos wählten.
Rückgang bei der Nutzung ausländischer Anbieter
Die Nutzung ausländischer Online-Casinos ging deutlich zurück. 2017 lag dieser Anteil noch bei 2,3 %, 2022 sank er auf 0,8 %. Dies zeigt, dass sich Spieler zunehmend für Schweizer Anbieter entscheiden. Die Gesamtzahl der Online-Spieler blieb mit 2,4 % nahezu unverändert.
Der Anteil der Vielspieler fiel von 16,4 % im Jahr 2017 auf 14,5 % im Jahr 2022. Die Mehrheit der Spieler gibt eher geringe Beträge für das Glücksspiel aus: 47,8 % setzen monatlich weniger als 10 Franken, 37,0 % investieren zwischen 10 und 99 Franken.
Risikoreiches Spielverhalten in spezifischen Bereichen
Bestimmte Spielformen weisen einen höheren Anteil an Problemspielern auf:
- Schweizer Online-Casinos: 37,6 %
- Internationale Onlineanbieter: 35,2 %
- Automatenspiele in Schweizer Casinos: 23,2 %
- Sportwetten: 21,6 %
Das Risiko für pathologisches Verhalten blieb nahezu konstant (2022: 0,8 %, 2017: 0,6 %). Die ESBK plant, die Sicherheit der Spieler zu stärken und lizenzierte Glücksspielanbieter anzuhalten, die gesetzlichen Maßnahmen konsequent umzusetzen.