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Star Entertainment kämpft ums Überleben – Insolvenz droht

Für Star Entertainment sieht es derzeit nicht gut aus
Sabine Löwenberger
von Sabine Löwenberger am Montag, 3. März 2025

Star Entertainment vor dem Aus? Handelsaussetzung an der ASX verschärft die Krise

Die Star Entertainment Group Limited (ASX: SGR) steht vor dem finanziellen Abgrund. Nachdem das Unternehmen am 28. Februar 2025 nicht in der Lage war, seinen Halbjahresfinanzbericht für das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2025 (1HFY25) vorzulegen, wurde der Handel mit den Aktien am Montagmorgen durch die Australian Securities Exchange (ASX) ausgesetzt. Die Zukunft des angeschlagenen Glücksspielkonzerns ist ungewisser denn je, und 9.000 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.

Fehlende Refinanzierung könnte Aus für Star Casinos bedeuten

Die Unternehmensführung gab bekannt, dass der Handel mit den Aktien so lange ausgesetzt bleibt, bis der 1HFY25-Bericht eingereicht wurde und die ASX entscheidet, ob eine Wiederaufnahme des Handels möglich ist.

Doch eine Einreichung kann nur erfolgen, wenn das Unternehmen eine Refinanzierungszusage erhält, um seine bestehenden Schulden zu restrukturieren und dringend benötigte Liquidität zu sichern.

Die finanzielle Lage ist ernst: Star Entertainment verbrennt monatlich 50 Millionen US-Dollar, während nur noch 79 Millionen US-Dollar an liquiden Mitteln vorhanden sind.

Angus Hewitt, Analyst bei Morningstar, schätzte, dass „die Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz derzeit bei etwa 50 % liegt“, sollte keine kurzfristige Finanzierungslösung gefunden werden.

Kursverlust und Vertrauenskrise

Bereits am Freitag, als die Einreichung des Finanzberichts ausblieb, stürzte die Aktie um mehr als 15 % ab. In der letzten Woche verlor das Unternehmen ein Viertel seines Wertes, während seit dem Höchststand im Oktober 2021 ein dramatischer 98-prozentiger Kursverfall zu verzeichnen ist.

Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass das Vertrauen der Anleger stark erschüttert ist. Ohne eine schnelle Lösung könnte der Konzern vor dem endgültigen Aus stehen.

Regierung lehnt staatliche Hilfe ab

Während sich das Unternehmen um eine Notfinanzierung bemüht, bleibt die politische Unterstützung aus. Chris Minns, Premier von New South Wales, stellte klar, dass der Staat nicht eingreifen werde:

„Wir haben bereits vor über einem Jahr mit Star Entertainment ein Rettungspaket vereinbart. Weitere Hilfen wird es nicht geben.“

Auch Queenslands Premier David Crisafulli zeigte sich zurückhaltend. Zwar schloss er staatliche Hilfe nicht vollständig aus, betonte aber, dass ein potenzielles Rettungspaket vor allem die Interessen der Steuerzahler und der 6.000 Star-Mitarbeiter in Queensland berücksichtigen müsse.

Mitarbeiter bangen um ihre Existenz

Für die 9.000 Beschäftigten von Star Entertainment ist die Unsicherheit enorm. Andrew Jones, Direktor der United Workers Union, äußerte sich besorgt über die Situation der Mitarbeiter:

„Unsere Mitglieder kämpfen schon seit Jahren mit Unsicherheit. Jetzt steht ihre gesamte Existenz auf dem Spiel.“

Das Unternehmen versicherte seinen Angestellten am Freitag, dass die Gehälter für die aktuelle Woche gesichert seien. Doch ob dies auch in den kommenden Wochen der Fall sein wird, ist mehr als fraglich.

Sollte keine Lösung gefunden werden, droht ein Insolvenzverfahren, in dessen Rahmen externe Verwalter das Unternehmen übernehmen und möglicherweise Vermögenswerte verkaufen könnten.

Langfristige Probleme: Geldstrafen und Compliance-Verstöße

Die derzeitige Finanzkrise ist nicht das einzige Problem, mit dem Star Entertainment zu kämpfen hat. Bereits 2022 verhängte die NSW-Kasinokommission eine Strafe von 100 Millionen AUD, nachdem das Unternehmen in seinen Kasinos in Sydney Geldwäsche ermöglicht und schutzbedürftige Spieler ausgebeutet hatte.

Diese schwerwiegenden Verstöße führten zu einem nachhaltigen Vertrauensverlust bei Investoren, Behörden und Kunden. Währenddessen sanken die Einnahmen, insbesondere durch die Abwanderung von High Rollern sowie die steigenden Lebenshaltungskosten, die sich negativ auf das Glücksspielgeschäft auswirken.

Hoffnung auf Rettung durch Investoren?

Trotz der düsteren Lage gibt es noch potenzielle Rettungsszenarien. Ursprünglich hatte der US-Investor Oaktree angeboten, 650 Millionen AUD zur Refinanzierung des Unternehmens bereitzustellen. Ob dieses Angebot noch gültig ist, bleibt jedoch unklar.

Eine weitere Möglichkeit bietet sich durch den US-Casinokonzern Bally’s, der zuletzt Interesse an einer Übernahme von Star Entertainment gezeigt hatte. Berichten zufolge haben Vertreter von Bally’s in den letzten Tagen mehrere Star-Casinos in Australien besucht, um die Lage vor Ort zu bewerten. Sollte es zu einer Einigung kommen, könnte dies dem Unternehmen die dringend benötigte Liquidität sichern.

Falls jedoch keine tragfähige Lösung gefunden wird, könnte die Unternehmensführung gezwungen sein, die Insolvenz zu beantragen. In diesem Fall würden externe Verwalter eingesetzt, die entweder eine Zerschlagung des Unternehmens oder eine Restrukturierung in die Wege leiten könnten.

Die nächsten Tage entscheiden

Die kommenden Tage werden darüber entscheiden, ob Star Entertainment überlebt oder zusammenbricht. Eine Refinanzierungszusage könnte dem Unternehmen ermöglichen, seinen Handelsstopp aufzuheben und den ausstehenden Halbjahresfinanzbericht nachzureichen.

Bleibt diese jedoch aus, droht ein Insolvenzverfahren, das gravierende Auswirkungen auf Mitarbeiter, Investoren und die gesamte Glücksspielbranche Australiens haben könnte.

Sollte keine Finanzierungslösung gefunden werden, könnte Star Entertainment bald endgültig Geschichte sein – und mit ihm ein bedeutender Teil der australischen Glücksspielindustrie.

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Quellen

The Star Entertainment Group

ABC News

Bildquelle

The Star Entertainment Group

Sabine Löwenberger
Sabine Löwenberger
Über den Autor

Sabine Löwenberger verstärkt seit Dezember 2022 das Redaktionsteam von casino-finder.de. Doch ihre Expertise in der Glücksspielbranche reicht weit zurück: Seit 2008 ist sie als Texterin, Journalistin und Autorin für renommierte Webseiten im Glücksspielsektor tätig.

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