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Salzburg: Suchtbericht 2023 befeuert Debatte um Glücksspiel-Legalisierung

Salzburg diskutiert die Legalisierung des Kleinen Spiels.
Benjamin Dziersk
von Benjamin Dziersk am Sonntag, 15. Dezember 2024

Ab 2027 könnte es an Spielautomaten in Salzburg heißen: Freies Spiel!

Salzburg hat in der jüngeren Vergangenheit vermehrt mit Fällen des illegalen Glücksspiels zu tun. Das Land plant die Legalisierung des sogenannten kleinen Glücksspiels, um illegalen Praktiken entgegenzuwirken und Spieler besser zu schützen. Die Diskussion wird von den Ergebnissen des jüngsten Suchtberichts des Landes begleitet, der zwar nur wenige gemeldete Fälle problematischen Spielverhaltens aufzeigt, jedoch eine deutlich höhere Dunkelziffer vermuten lässt.

Suchtbericht Salzburg 2023 zeigt niedrige Zahlen – Experten widersprechen

Laut dem aktuellen Bericht des Landes Salzburg nahmen im vergangenen Jahr lediglich 32 Personen eine Beratung wegen Spielsucht in Anspruch. Diese Zahl mag gering erscheinen, doch Fachleute halten sie für nicht repräsentativ.

Roman Neßhold, Leiter des Instituts für Glücksspiel & Abhängigkeit, schätzt die tatsächliche Zahl der Betroffenen allein in Salzburg und Hallein auf 100 bis 150 pro Jahr. Zusätzlich würden in der Suchtambulanz des CDK jährlich bis zu 30 weitere Personen betreut, was eine Gesamtzahl von rund 200 Betroffenen im Bundesland nahelegt.

Geplante Legalisierung stößt auf gemischte Reaktionen

Die Landesregierung möchte mit der Legalisierung nicht nur klare Rahmenbedingungen schaffen, sondern auch den Spielerschutz verbessern. Automaten sollen nur unter strengen Auflagen betrieben werden, wie etwa mit festgelegten Einsatzlimits und verpflichtenden Pausen.

Unterstützer wie Neßhold sehen darin eine Chance, Spieler vor den Gefahren des unregulierten Marktes zu bewahren. Gegenüber Salzburg24 betonte er:

„Dann haben wir endlich Angebote, die sich zum illegalen Glücksspiel darin unterscheiden, dass die Automaten nicht manipuliert sind, dass Steuerabgaben bezahlt und Spieler geschützt werden. Auch das Personal ist dann im Spielerschutz geschult.“

Kritik kommt hingegen aus den Reihen der Opposition. Die KPÖ sprach von einem „Kniefall vor der Glücksspiel-Mafia“. Die Grünen warnten davor, privaten Glücksspielunternehmen eine zu große Macht einzuräumen.

Illegales Glücksspiel: Ein anhaltendes Problem

Die Dringlichkeit der Maßnahme zeigt sich auch in der weiterhin hohen Aktivität des illegalen Glücksspiels. Allein im Oktober 2023 beschlagnahmte die Finanzpolizei 67 illegale Automaten in Salzburg.

Doch das Problem bleibt hartnäckig: Viele Betreiber setzen ihre Aktivitäten trotz Kontrollen rasch wieder fort. Experten sehen die Legalisierung als eine Möglichkeit, diesen Kreislauf zu durchbrechen.

Blick nach Oberösterreich: Erfolgsmodell für Salzburg?

Oberösterreich hat die Legalisierung des kleinen Glücksspiels bereits umgesetzt und gilt in Salzburg als Vorbild. Laut Neßhold habe der Ansatz dort wunderbar funktioniert.

Sollte die Landesregierung im kommenden Jahr eine Mehrheit im Landtag erzielen, könnte auch in Salzburg ab 2027 legal gespielt werden. Befürworter hoffen, dadurch sowohl den Spielerschutz als auch die staatliche Kontrolle zu stärken, während Gegner eine Ausweitung des Glücksspiels und potenzielle soziale Schäden befürchten.

Bildquelle: ChiemSeherin @ Pixabay

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