Blue High House, ein Glücksspielanbieter aus Panama, wurde in den Niederlanden mit einer Rekordstrafe von 1.125 Mio. € belegt.
Der Online-Casino-Betreiber Blue High House hat in den Niederlanden eine Rekordstrafe von 1.125 Millionen Euro von der Kansspelautoriteit (KSA) erhalten. Das Unternehmen mit Sitz in Panama weigerte sich trotz Verwarnungen und Zwangsgeldern, seinen Zugang für niederländische Spieler zu sperren. Auch im deutschen Glücksspielmarkt agiert Blue High House weiterhin illegal und stellt eine Herausforderung für die Behörden dar.
Fehlverhalten bei Spieler- und Jugendschutz
Die Kansspelautoriteit (KSA) ermittelt seit 2021 gegen Blue High House, einen Anbieter illegaler Glücksspielplattformen. Im Oktober 2023 erhielt das Unternehmen die Anweisung, den Zugang zu betonline.ag für niederländische Nutzer zu sperren. Dieser Aufforderung kam Blue High House nicht nach, wie die KSA bekannt gab.
Die übliche Grundstrafe von 600.000 € für illegale Angebote wurde in diesem Fall stark angehoben, da neben der fehlenden Lizenz gravierende Mängel festgestellt wurden, insbesondere im Bereich des Spieler- und Jugendschutzes.
KSA-Vorsitzender Michel Groothuizen erklärte:
„Die Niederlande haben einen legalen Markt, damit Menschen, die spielen wollen, dies in einem sicheren Umfeld tun können. Bei illegalen Anbietern, so wie im Fall von Blue High House, sehen wir häufig, dass riskantes Spielverhalten in keiner Weise abgefangen wird. Spieler können sich auf der Website registrieren, ohne ihr Alter zu verifizieren, wodurch auch Minderjährige dort spielen können.”
Darüber hinaus kritisierte die Behörde Funktionen wie Autoplay und Turbo-Play, die ein sehr schnelles Spieltempo ermöglichen. Auch fehlen Einzahlungslimits und andere wichtige Schutzmechanismen, die auf dem legalen niederländischen Markt Pflicht sind.
Zugang ohne Regeln und Kontrolle
In Deutschland ist das Online-Casino von Blue High House uneingeschränkt erreichbar. Die Registrierung erfolgt völlig unkontrolliert, ohne dass eine Alters- oder Identitätsprüfung stattfindet. Bereits beim ersten Besuch werden gravierende Verstöße gegen das deutsche Glücksspielrecht offensichtlich.
Alle Arten von Online-Glücksspielen sind auf einer einzigen Plattform gebündelt. Zudem werden illegale Zahlungsmethoden angeboten, darunter Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum, die in Deutschland verboten sind.
Die Website enthält weder ein Impressum noch Hinweise auf eine gültige Lizenz. Der Betreiber hat seinen Sitz in Panama, nutzt eine argentinische URL und stellt sämtliche Inhalte in englischer Sprache bereit. Gespielt wird ausschließlich mit US-Dollar.
Ob und wann die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) Maßnahmen gegen dieses illegale Angebot ergreifen wird, bleibt abzuwarten.