Der Jahresbericht 2024 des Schweizer Casino Verbands zeigt ein klares Plus für Online Casinos
Ende letzter Woche hat der Schweizer Casino Verband seinen Geschäftsbericht für das Berichtsjahr 2024/25 veröffentlicht. In seiner Funktion als Vertreter sämtlicher legalen Spielbanken und Online-Casinos der Schweiz enthält der Bericht auch die aktuellen Daten zum Umsatzjahr 2024.
Der Online-Casino-Markt konnte demnach erneut wachsen und einen neuen Umsatzrekord aufstellen. Die landgestützten Spielbanken mussten hingegen insgesamt weitere Rückgänge verzeichnen. Gleichzeitig betrug der Marktanteil nicht lizenzierter Online-Casinos 40 Prozent.
Terrestrischer Markt erleidet Umsatzrückgang von 5,8 %
2024 verzeichneten die Schweizer Spielbanken im Durchschnitt einen Rückgang ihres Bruttospielertrags um 5,8 %. Fast alle der 21 landbasierten Casinos waren betroffen. Besonders stark fielen die Rückgänge in Fribourg (–17,2 %), Courrendlin (–15,2 %) und Montreux (–14,3 %) aus – alle in der französischsprachigen Schweiz gelegen.
Zuwächse wurden nur in drei Spielbanken gemeldet. Schaffhausen konnte einen Anstieg von 4,9 % verzeichnen, Crans-Montana legte um 4,5 % zu, und Davos hob sich mit einem Plus von 29,5 % deutlich ab.
Die Spielbanken erzielten 2024 insgesamt einen Bruttospielertrag von 587,6 Mio. CHF. Die zehn Online-Casinos in der Schweiz konnten dagegen erneut zulegen.
Hier lag der Bruttospielertrag im vergangenen Jahr 8,5 % über dem Vorjahreswert und summierte sich auf 309,9 Mio. CHF. Da das Online-Segment weiterhin kleiner ist als der terrestrische Markt, konnte dieser Zuwachs die stationären Rückgänge nicht vollständig kompensieren.
Auffällig ist die Entwicklung beim Casino Montreux, das im Online-Geschäft ein Umsatzplus von 61,6 % erzielte. Rückgänge gab es lediglich bei den digitalen Angeboten der Spielbanken Davos (–2,7 %) und Interlaken (–2,8 %).
Seit der Einführung der Online Casinos 2019 ist der Bruttospielertrag in diesem Bereich kontinuierlich gestiegen. Damals lag der Anteil bei 23,5 %, heute wurde ein neuer Rekordwert erreicht.
Illegale Anbieter halten 40 % Marktanteil
Der Schwarzmarkt im Bereich des Geldspiels bleibt laut Schweizer Casino Verband trotz wachsender legaler Online-Angebote das zentrale Problem. Der Verband warnt vor den Auswirkungen auf den Spielerschutz, die öffentliche Finanzierung und den Wettbewerb.
Im Jahr 2024 entrichteten die stationären Spielbanken insgesamt 268,8 Mio. CHF an Spielbankenabgaben. Die konzessionierten Online-Casinos zahlten zusätzliche 132,1 Mio. CHF. Durch die Aktivitäten illegaler Anbieter entstanden dem Staat laut Verband geschätzte Ausfälle in Höhe von 75 Mio. CHF. Im Bericht wird betont:
„Illegale Geldspiele unterlaufen sämtliche Ziele des Geldspielgesetzes und verursachen einen grossen volkswirtschaftlichen Schaden in der Schweiz (Spielsucht, Einnahmenverlust für die AHV, Geldwäscherei). Für die Schweizer Casinos entsteht ein unfairer Wettbewerb. Sie halten sich an das Geldspielgesetz und bezahlen hohe Abgaben und Steuern.”
Mit Verweis auf diese Zahlen fordert der Verband eine konsequentere Bekämpfung illegaler Angebote. Neben den Einnahmeausfällen verweist er insbesondere auf fehlenden Schutz vor Spielsucht, Manipulation und fehlende Kontrolle über das Spielverhalten.
Veränderungen bei Standorten und Online-Lizenzen
Die Schweizer Casino-Landschaft zählte 2024 insgesamt 21 terrestrische Standorte. Zehn dieser Spielbanken verfügten über eine Zusatz-Konzession für den Betrieb eines Online-Casinos. Nach dem Auslaufen aller bestehenden Konzessionen zum Jahresende konnten 20 Spielbanken erfolgreich eine neue Bewilligung erhalten.
Das Casino Schaffhausen war die einzige Spielbank, die keine Verlängerung beantragte. Es plant die Betriebseinstellung im Dezember dieses Jahres. In Winterthur soll als Ersatz ein neuer Standort entstehen, betrieben durch Swisscasinos.
Darüber hinaus ist die Eröffnung eines weiteren Casinos in Prilly bei Lausanne für Mitte 2026 geplant. Der Betrieb wird dort von der Group Tranchant übernommen. Zum Jahresende 2023 erhielten außerdem die Spielbanken Locarno, St. Moritz und Mendrisio die erforderliche Zusatzbewilligung für ein eigenes Online-Angebot.
Quelle: Schweizer Casino Verband