Stake.com gibt seine Lizenz in Großbritannien zurück. Der FC Everton verliert damit einen wichtigen Sponsor.
Die TGP Europe Limited gibt ihre britische Lizenz für die Krypto-Glücksspiel-Plattform Stake.com auf. Wie die britische Glücksspielbehörde UKGC gestern mitteilte, sei dieser Schritt die Konsequenz aus laufenden Ermittlungen gegen den Anbieter. Die Lizenzrückgabe betreffe nicht nur Stake selbst, sondern auch den FC Everton, der nun ohne Hauptsponsor dastehe. Der Verein müsse sich nun um eine neue finanzielle Partnerschaft bemühen, während die Zukunft des Sponsoring-Deals ungewiss bleibe.
Wegen verschiedener Verstöße abgemahnt
Laut UKGC habe sich die TGP Europe Limited dazu entschlossen, die Lizenz für das Online Casino von Stake.com.uk freiwillig abzugeben. Insgesamt verfügt das Unternehmen über zwölf aktive White-Label-Lizenzen, mit denen es in Großbritannien tätig ist. Wie bei elf weiteren Marken liegt auch der Betrieb von Stake.com.uk in der digitalen Infrastruktur von TGP.
TGP besitzt zusätzlich eine eigenständige Lizenz der UKGC für betvision.com, das als Basis für den Aufbau der zwölf White-Label-Spielhallen dient. Mit der Schließung von Stake.com.uk verschwindet die in Großbritannien prominenteste Marke des Unternehmens. Das Casino soll am 11. März endgültig offline gehen und damit sämtliche Angebote für Casinospiele, Sportwetten und Virtual Sports einstellen.
Nutzerinnen und Nutzern wird geraten, verbliebene Guthaben frühzeitig abzuheben. Hintergrund des unerwarteten Rückzugs sei eine weitere Untersuchung der UKGC. Die Behörde prüfe ein Werbevideo, das über Social Media verbreitet worden sei und eine erwachsene Schauspielerin zusammen mit dem Stake-Logo vor der Nottingham Trent Universität zeige.
Ob das Unternehmen mit diesem Vorfall gegen regulatorische Bestimmungen verstoßen habe, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Sicher ist jedoch, dass es bereits zuvor Probleme mit der UKGC gegeben hat. 2023 hatte die Behörde eine Strafe von 316.250 GBP gegen TGP verhängt, nachdem schwerwiegende Versäumnisse im Bereich Spielerschutz und Geldwäscheprävention festgestellt worden seien.
Das Aus für Sponsoring-Partnerschaften
Da Stake.com.uk bald nicht mehr im legalen Markt vertreten ist, darf die Marke auch nicht länger für Sponsoring-Zwecke genutzt werden. Besonders für den FC Everton sei dies ein Rückschlag, da der Club 2022 den finanziell wertvollsten Sponsoring-Deal in seiner Vereinsgeschichte unterzeichnet habe.
Für eine jährliche Zahlung von 10 Millionen GBP prangt das Stake-Logo bislang gut sichtbar auf der Vorderseite der Trikots der Everton-Profis. Da die Casino-Plattform nun nicht mehr über eine gültige Lizenz verfüge, dürfe die Partnerschaft in dieser Form nicht weitergeführt werden, so die UKGC. In einem gesonderten Schreiben fordere die Behörde den Club daher auf, geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Zusätzlich zum FC Everton würden zwei weitere Clubs von der UKGC wegen laufender Sponsoring-Deals mit nicht lizenzierten Glücksspielanbietern angeschrieben. Die Behörde drängt in diesem Zusammenhang darauf, dass alle Vereine ihre aktuellen Kooperationen eingehend überprüfen. Sollten sich Clubverantwortliche durch derartige Werbepartnerschaften strafbar machen, könnten ihnen Geld- oder sogar Haftstrafen drohen.
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