Deutschland hat durch die Glücksspielsteuer 2023 deutlich weniger eingenommen als noch ein Jahr zuvor.
Das Statistische Bundesamt hat aktuelle Zahlen zu den Glücksspielsteuereinnahmen in Deutschland veröffentlicht – und diese zeigen deutliche Schwächen in der Branche. Besonders dramatisch ist der Rückgang bei den virtuellen Automatenspielen, die im Vergleich zum Vorjahr fast 40 Prozent weniger Steuereinnahmen generierten. Der Versuch, durch Regulierung den Markt zu stärken, scheint ins Stocken geraten zu sein.
Langfristiger Zuwachs bei Steuereinnahmen, aber aktueller Rückgang
In den letzten zehn Jahren sind die Einnahmen aus der Glücksspielsteuer in Deutschland erheblich gestiegen. 2023 summierten sie sich auf etwa 2,48 Milliarden Euro, was einem Anstieg von rund 51,5 Prozent gegenüber 2013 entspricht. Doch der Vergleich zum Vorjahr zeigt eine andere Entwicklung: Erstmals seit Jahren sanken die Steuereinnahmen, und zwar um 3,6 Prozent im Vergleich zu 2022.
Lotterie bleibt konstant, andere Bereiche schwächeln
Den größten Beitrag zu den Glücksspielsteuereinnahmen liefert weiterhin die Lotteriesteuer. 2023 erzielte sie mit rund 1,77 Milliarden Euro knapp 71 Prozent der Gesamteinnahmen – ein Wachstum von 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Doch nicht alle Glücksspielbereiche können ähnliche Erfolge verbuchen. Online-Sportwetten brachten 2023 etwa 5,2 Prozent weniger ein als im Vorjahr, und die Einnahmen aus virtuellen Automatenspielen gingen sogar um 38,5 Prozent zurück. Statt 430 Millionen Euro wie 2022 flossen nur noch 264 Millionen Euro in die öffentlichen Kassen.
Regulierung unter Druck: Schwarzmarkt bleibt attraktiv
Die aktuellen Zahlen werfen Zweifel an der bisherigen Glücksspielregulierung auf. Seit der Legalisierung virtueller Automatenspiele im Jahr 2021 sollten strenge Vorgaben und höhere Steuern dafür sorgen, den Schwarzmarkt zurückzudrängen und den legalen Markt zu stärken.
Doch genau das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Experten sehen die zahlreichen Beschränkungen für Anbieter und Spieler als einen der Hauptgründe für die wachsende Abwanderung zum Schwarzmarkt.
Statt stabiler Einnahmen verzeichnen haben die legalen Anbieter nun offenbar erheblich mit Problemen unter der Regulierung zu kämpfen. Um den regulierten Markt langfristig zu sichern, bedarf es laut Kritikern dringend einer Reform der aktuellen Vorschriften.
Quelle
Statistisches Bundesamt (Destatis)
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