Sieben Glücksspiel-Clubs in Paris haben zum Jahreswechsel ihren Betrieb eingestellt.
Die sieben Pariser Glücksspiel-Clubs haben zum 1. Januar 2025 ihren Betrieb eingestellt. Verantwortlich dafür ist die politische Krise, die durch den Sturz der Regierung Barnier ausgelöst wurde. Der geplante Gesetzesentwurf zur Verlängerung der gesetzlichen Grundlage blieb dadurch aus, sodass die Schließungen unvermeidbar wurden und Arbeitsplätze gefährdet sind.
Unsicherheit für 1.500 Beschäftigte
Die Schließung der sieben Pariser Spielclubs bedroht 1.500 Arbeitsplätze in der Hauptstadt. Die Angestellten stehen vor einer unsicheren Zukunft, da noch völlig offen ist, ob und wann die Clubs wieder öffnen können. Aktuell können sie ein Kurzarbeitsmodell nutzen, bei dem der Staat 60 % ihres Gehalts übernimmt, während sie auf eine mögliche Wiederaufnahme ihrer Tätigkeit hoffen, wie französische Medien berichten.
Neben den bedrohten Arbeitsplätzen hat auch die Stadt Paris mit den Folgen der Schließung zu kämpfen. Die Spielclubs brachten zuletzt jährlich rund 50 Millionen Euro in die öffentlichen Kassen ein, von denen allein 10 Millionen Euro direkt an die Stadtverwaltung flossen. Je länger die Schließung andauert, desto stärker werden die finanziellen Einbußen für die Stadt spürbar.
Ein weiteres Problem ist der mögliche Anstieg von illegalem Glücksspiel. Laut Berichten der Presse haben einige Stammkunden bereits erklärt, wieder auf nicht lizenzierte Lokalitäten zurückzugreifen, um weiterhin Poker und andere Spiele zu spielen. Dies wirft Fragen zur Kontrolle und Regulierung auf.
Trotz dieser Herausforderungen zeigen sich die Betreiber der Clubs zuversichtlich. Sie betonen, dass die Regierung dem Glücksspiel gegenüber positiv eingestellt sei. Die aktuelle Situation sei lediglich eine Folge der innenpolitischen Turbulenzen, die zu diesem folgenschweren Versäumnis führten.
Ein Experiment für Paris
Die Pariser Glücksspiel-Clubs basieren auf einem Experiment, das 2018 ins Leben gerufen wurde. Ziel war es, für Spiele wie Poker, Punto Banco und Blackjack-ähnliche Varianten legale Alternativen zu schaffen. Seit 1920 sind Casinospiele in Paris und einem Umkreis von 100 Kilometern verboten.
Die Clubs boten zwar beliebte Spiele an, doch Klassiker wie Roulette oder echtes Blackjack blieben weiterhin ausgeschlossen. Das ursprünglich für zwei Jahre geplante Projekt wurde durch pandemiebedingte Schließungen um vier Jahre verlängert und lief bis Ende 2024.
Eine erneute Verlängerung für 2024 war geplant, scheiterte jedoch an der Regierung Barnier, die keinen Gesetzesentwurf verabschiedete. Dies führte zur Schließung der Clubs. Die Entscheidung über die Zukunft liegt nun bei François Bayrou. Ob und wann die neue Regierung das Thema aufgreift, ist ungewiss.