Die GGL bewertet 2024 als ein Jahr mit wichtigen Fortschritten in der Regulierung.
Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) zieht eine weitgehend positive Bilanz für das Jahr 2024. In ihrer Mitteilung lobt sie die Fortschritte in der Regulierung des legalen Glücksspielmarkts und im Schwarzmarktkampf. Gleichzeitig wird eingeräumt, dass noch weitere Maßnahmen nötig sind, um illegale Anbieter vom Markt zu verdrängen.
Meilensteine im Kampf gegen illegale Glücksspielanbieter
Im Rückblick auf 2024 hebt die GGL bedeutende Erfolge in der Bekämpfung des Schwarzmarkts hervor. Maßnahmen wie Payment- und Geo-Blocking sowie die auf Initiative der Behörde aktualisierten Google-Werberichtlinien seien zentrale „Meilensteine”. Diese Änderungen haben laut GGL maßgeblich dazu beigetragen, illegale Werbung über Google Ads zurückzudrängen.
Die Behörde verzeichnete außerdem einen Rückgang von Vergleichsseiten mit Links zu nicht lizenzierten Online-Casinos. Trotzdem gibt es laut GGL weiterhin Handlungsbedarf, wie regelmäßige Prüfungen von Google-Suchergebnissen zu relevanten Stichwörtern zeigen.
Beim Payment-Blocking arbeitet die GGL intensiv mit Zahlungsdienstleistern zusammen, um Transaktionen mit illegalen Plattformen zu erschweren. Da nicht alle Anbieter kooperationsbereit sind, waren gerichtliche Schritte notwendig. Als Beispiel nennt die GGL das zugunsten der Behörde ausgefallene Urteil des Verwaltungsgerichts Halle im Oktober 2024.
„Die Erfolge zeigen, dass konsequente Maßnahmen und eine enge Zusammenarbeit mit Partnern entscheidend sind, um den illegalen Markt einzudämmen,” fasst Ronald Benter, Vorstand der GGL, zusammen.
GGL im Fokus der öffentlichen Debatten
Im Jahr 2024 legte die GGL großen Wert auf eine aktive Rolle in öffentlichen Diskussionen. Zu brisanten Themen wie der geplanten Strafrechtsreform und der damit verbundenen Entkriminalisierung des illegalen Glücksspiels habe die Behörde klare Standpunkte vertreten, um politische Debatten anzustoßen und ihre Expertise einzubringen.
Auch bei der Diskussion rund um Sportwetten im Amateurbereich, die international weit verbreitet sind, engagierte sich die GGL aktiv. Um für mehr Transparenz zu sorgen, wurde auf der Website der Behörde ein neuer FAQ-Bereich eingerichtet, der umfassend über dieses Thema informiert.
Zusätzlich setzt die GGL auf Transparenz bei Verstößen von Lizenznehmern. Seit Oktober veröffentlicht die Behörde Verstöße unter Nennung der betroffenen Anbieter auf ihrer Website. Diese Praxis, die auch international Anwendung findet, soll ein deutliches Signal senden: Regelverstöße werden konsequent geahndet.
Handlungsbedarf bei der Bekämpfung des Schwarzmarkts
Die GGL bilanziert das Jahr 2024 zwar positiv, jedoch auf fortbestehenden Handlungsbedarf im Bereich der Schwarzmarktbekämpfung hingewiesen. Für 2025 plane die Behörde, sich stärker international zu vernetzen und die Digitalisierung ihrer Arbeitsabläufe voranzutreiben, um effektiver gegen illegale Glücksspielanbieter vorzugehen.
Ihr Ziel sei es, den Markt für illegale Anbieter zunehmend unattraktiv zu machen. Durch höhere Kosten und Hürden wie Zwangsgelder solle deren Geschäftsmodell unrentabel werden. Über Strategien, den legalen Markt attraktiver zu gestalten, sei jedoch nichts bekannt gegeben worden.
Darüber hinaus betont die GGL, dass die Branche das Problem des Schwarzmarkts häufig als gravierender einschätze, als es die Behörde selbst tue. Die Differenzen in den Bewertungen seien auf methodische Unterschiede bei der Datenerhebung zurückzuführen. Zur Klärung dieser Unterschiede lasse die GGL eine wissenschaftliche Studie durchführen:
„Um aber einen Beitrag zu einer verlässlichen Datengrundlage für die Diskussion über die Kanalisierungswirkung der deutschen Glücksspielregulierung zu leisten, lässt die GGL ihre eigene und andere Methoden im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie prüfen. Mit den Ergebnissen wird Ende 2025 gerechnet.”
Die GGL habe zudem erklärt, weiterhin daran zu arbeiten, die Nachfrage nach Glücksspielen in den regulierten Markt zu lenken und sowohl den Jugendschutz als auch die Prävention von Glücksspielsucht zu stärken.