Die Legalisierung von Online-Casinos in Frankreich währte nicht lange. Diese bleiben illegal.
Die französische Regierung hat ihre Pläne zur Legalisierung von Online-Casinos nach massiver Kritik zurückgenommen. Sowohl landbasierte Casino-Betreiber als auch Spielerschutzorganisationen setzten sich gegen die geplante Änderung ein. Frankreich bleibt damit eines der wenigen Länder in Europa, in denen Online-Casinos verboten sind.
Heftiger Widerstand der stationären Casino-Branche
Die Ankündigung im Rahmen des Haushaltsplans 2025, Online-Casinos zu legalisieren, stieß auf sofortige Ablehnung von Seiten der Casinobetreiber. Sie befürchteten, dass eine Legalisierung zu einem Verlust von bis zu 25 % des Umsatzes führen und etwa 15.000 Arbeitsplätze gefährden könnte. Diese Sorge stand im Mittelpunkt der Kritik an der geplanten Änderung.
Laurent Saint-Martin, Minister beim Premierminister für den Staatshaushalt, erklärte:
"Es war die Rede davon, dass die Regierung eine Gesetzesänderung vorbringt. Das ist nicht mehr der Fall. [...] Ich bin sehr wachsam, was das Thema betrifft. Wir dürfen hier keine Fehler machen. Wir dürfen gewisse Akteure, insbesondere die landbasierten Casinos, nicht in eine missliche Lage bringen. Ich glaube, es erfordert nun Konzentration."
Über 100 Bürgermeister aus ganz Frankreich hatten sich ebenfalls gegen die Legalisierung von Online-Casinos ausgesprochen. Ihre Petition führte letztendlich zum Erfolg und die Regierung zog das geplante Gesetz zurück.
Damit bleibt Frankreich neben Zypern eines von nur zwei Ländern in Europa, in denen Online-Casinospiele illegal sind. Sportwetten, Lotto und Poker sind jedoch weiterhin legal und dürfen online angeboten werden.
Spielerschutzverbände warnten eindringlich
Neben der landbasierten Casino-Industrie gingen auch Spielerschutz-Organisationen auf die Barrikaden. Am 22. Oktober veröffentlichte die Association Addictions France einen offenen Brief auf X, in dem sie auf die erheblichen Gefahren von Online-Casinospielen aufmerksam macht.
Online-Spiele wie Roulette und Blackjack sowie virtuelle Spielautomaten stellten eine ernstzunehmende Bedrohung dar. Das Suchtpotenzial sei mindestens doppelt so hoch wie in herkömmlichen Casinos.
Bereits 41 % der Einnahmen in landbasierten Einrichtungen stammten von problematischen Spielern – online seien diese Zahlen noch alarmierender. Allerdings nennt die Organisation keine konkreten Zahlen, die dies untermauern.