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EGBA: Das schlechte Image der Glücksspiel-Branche

Das Image der Glücksspielbranche ist nicht das beste.
Sonja Ceven
von Sonja Ceven am Donnerstag, 14. November 2024

Das Image der Glücksspielbranche leidet. Jetzt haben EGBA und KPMG über mögliche Maßnahmen zur Verbesserung gesprochen.

Zu Beginn der Woche lud Next.io zum jährlichen Symposium für verantwortungsvolles Glücksspiel nach Valletta, der Hauptstadt Maltas. Ein zentrales Thema war das allgemein negative Image der Glücksspiel-Branche. Vertreter des Europäischen Glücksspielverbands (EGBA) und das Beratungsunternehmen KPMG debattierten über mögliche Ansätze, jedoch mit unterschiedlichen Ansichten.

Image der Glücksspielbranche – Eine unveränderliche Realität?

Die Glücksspielbranche hat einen schlechten Ruf, der sich hartnäckig hält. Branchenvertreter stimmen darin überein, dass die Berichterstattung meist negativ und die Kritik laut ist. Welche Schritte könnte die Branche unternehmen, um ihr Image zu verbessern?

Maarten Haijer, Generalsekretär des EGBA, sieht hier wenig Spielraum. Der Verband fokussiert sich bereits intensiv auf das Thema Spielerschutz – ein Aspekt, der von den Medien oft kritisiert wird.

Ich denke nicht, dass wir die allgemein negative öffentliche Einstelllung gegenüber dem Glücksspiel angehen können. Ich denke, dass das weit außerhalb unserer Reichweite liegt. Es ist unglaublich schwierig, die öffentliche Meinung zu ändern. Wir konzentrieren uns auf das, was wir erreichen können.

Die EGBA kooperiert eng mit Regulierungsbehörden und politischen Entscheidungsträgern im Bereich des verantwortungsvollen Glücksspiels und bei Nachhaltigkeitsinitiativen. Dabei betont sie die Bedeutung von evidenzbasierten Diskussionen und der Präsentation verlässlicher Daten und Fakten.

Laut Haijer befindet sich die Branche, was Spielerdaten betrifft, in einer wahren Fundgrube. Besonders die Wirksamkeit von Spielerschutzmaßnahmen könnte durch diese Daten offengelegt werden und den Regulierungsbehörden wertvolle Entscheidungsgrundlagen liefern.

Teufelskreis aus Regulierung und Schwarzmarkt

Der Leiter von Russell Mifsud, einem Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen, teilt Haijers Meinung nur bedingt. Der schlechte Ruf der Branche ist unbestreitbar, aber völlig machtlos sei sie nicht, erklärt Mifsud. Vielmehr sei die Branche in einem Teufelskreis gefangen, den es zu durchbrechen gelte.

Einerseits erhöht der starke regulatorische Druck die Belastung für die Branche und beeinträchtigt ihre Profitabilität. Andererseits wächst die Gefahr durch den illegalen Glücksspiel-Schwarzmarkt.

Negative Medienberichte verschlimmern das Bild der Branche und schaden ihrem Ruf zusätzlich.

Die Industrie muss einen Weg finden, diese Narrative zu ändern. Die einzigen, die von dem, was gerade passiert, profitieren, sind die im Schwarzmarkt aktiven Anbieter.” 

Nach Mifsud besteht die Lösung in einer verstärkten Zusammenarbeit innerhalb der Branche. Das betrifft nicht nur die Anbieter, sondern ebenso Entwickler, Regulierungsbehörden, Angestellte, Nutzer und Medien. Eine größere Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit ist notwendig, um Vertrauen aufzubauen.

Sonja Ceven
Sonja Ceven
Über den Autor

Sonja Çeven ist seit Juni 2023 Teil des Redaktionsteams von Casino-finder.org. Mit ihrer langjährigen Erfahrung im Glücksspielsektor widmet sie sich einer Vielzahl von Themen. Ob Spielebeschreibungen, Casino-Bewertungen, praxisnahe Ratgeber oder tagesaktuelle News-Artikel – Sonja beleuchtet jeden Aspekt der Branche mit Tiefgang und einem besonderen Augenmerk auf die Entwicklungen in Deutschland.

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