Um Wetten auf Amateur- und Nachwuchssport zu erschweren, dürfen Platzwärte in Bremen Datenscouts künftig vom Spielfeld verweisen.
Der Innen- und Sportsenator des Landes Bremen, Ulrich Mäurer (SPD), fordert strengere Maßnahmen gegen Sportwetten auf Amateur- und Jugendspiele. Laut Tagesschau soll Platzwarten ab dem 1. März das Recht eingeräumt werden, Datenscouts des Platzes zu verweisen. Damit soll das Sammeln von Live-Sport-Daten verhindert und das Wettgeschäft eingeschränkt werden.
Besserer Schutz für den Amateur- und Jugendsport
Das geplante Gesetz soll vor allem den Amateur- und Jugendsport besser schützen, denn auf diese Events dürfen laut Glücksspielstaatsvertrag 2021 keine Sportwetten angeboten werden. Dennoch erfassen Datenscouts weiterhin Live-Daten vor Ort und leiten sie an Wettanbieter weiter.
Besonders ausländische Anbieter nutzen diese Daten, um Wetten auf deutsche Amateurligen zu ermöglichen – in einigen Ländern, darunter Curaçao, ist das legal. Auch von Deutschland aus sind solche Angebote zugänglich.
Bereits im November betonte Mäurer in einer Pressemeldung seines Senats:
„Wetten auf Amateurligen sind in Deutschland verboten, weil sie besonders manipulationsanfällig sind und so den fairen Wettkampf gefährden. Schwierig ist, dass Wettanbieter im Ausland nicht den deutschen Regeln unterliegen. So ist es in manchen Staaten zulässig, Wetten auch auf deutsche Amateurspiele anzubieten.”
Mit der Möglichkeit, Datenscouts vom Platz zu verweisen, könnte eine zentrale Quelle dieser Wetten versiegen. Besonders Live-Wetten rund um das laufende Spielgeschehen würden deutlich erschwert. Die Bremer Bürgerschaft muss der Gesetzesänderung jedoch noch zustimmen.
Mäurer will bundesweite Zusammenarbeit gegen illegale Sportwetten
Bremens Innensenator ist für seine kritische Haltung gegenüber Sportwetten bekannt. In seinem eigenen Bundesland hat er bereits deutliche Maßnahmen ergriffen: Seit Juli 2023 wurden insgesamt 15 Wettbüros geschlossen, sodass nur noch acht Standorte übrig sind.
Doch Mäurer geht es nicht nur um Bremen. Er setzt sich auf Bundesebene dafür ein, Sportwetten weiter einzuschränken und fordert eine bundesweit koordinierte Strategie. Besonders bei illegalen Wetten auf den Amateursport sieht er große Risiken und drängt auf eine enge Zusammenarbeit aller Länder.
Sein Appell ist eindeutig: Bremen könne das Problem nicht allein lösen, daher sei es notwendig, dass die Bundesländer „an einem Strang ziehen“, um effektive Maßnahmen gegen illegale Wettangebote zu ergreifen.
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