Betreiber von Antepay in der Schweiz wegen illegaler Glücksspiel-Aktivitäten und Geldwäsche zu hohen Strafen verurteilt.
Die Betreiber der illegalen Bezahlkarte Antepay wurden vom Zürcher Bezirksgericht schuldig gesprochen. Die vier Männer erhielten Freiheitsstrafen und müssen erhebliche Summen zurückzahlen. Sie hatten mit ihrer Karte illegale Glücksspielaktivitäten ermöglicht und Gelder anonym transferiert.
324 Millionen Franken durch illegale Glücksspieltransaktionen erwirtschaftet
Die 2019 eingeführte Prepaid-Karte Antepay wurde schnell zu einem Schlüsselinstrument für illegale Glücksspielaktivitäten in der Schweiz. Käufer konnten die Karte erwerben, einen freigerubbelten Zahlencode nutzen und anonym Geld auf Online-Glücksspielseiten einzahlen, die keine Lizenz hatten.
Das Bezirksgericht Zürich legte dar, dass die Betreiber der Karte pro Transaktion Provisionen von den Online-Casinos erhielten. Insgesamt summierten sich die Einnahmen auf 324 Millionen Schweizer Franken, wovon 171 Millionen Franken direkt an die vier Angeklagten flossen.
Diese Summen nutzten sie für den Kauf von Luxusgütern, darunter Immobilien in der Türkei, Schmuck und teure Fahrzeuge. Das Gericht verurteilte die Männer zur Rückzahlung der 171 Millionen Franken. Ein Teilbetrag konnte bereits durch Pfändungen und den Verkauf der Luxusgegenstände gedeckt werden.
Geständnisse führten zu verkürztem Prozessverlauf
Die Betreiber der illegalen Glücksspielkarte Antepay erhielten Freiheitsstrafen zwischen zwei und vier Jahren. Diese Strafen liegen laut dem Zürcher Bezirksgericht im oberen Bereich des gesetzlichen Rahmens. Verstöße gegen das Geldspielgesetz können mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden.
Bereits 15 Monate ihrer Haftstrafe haben die Angeklagten im vorzeitigen Strafvollzug verbracht. Durch ihre Geständnisse konnte das Verfahren zügiger abgeschlossen werden. Eine Ausnahme bildete der Technik-Verantwortliche, der zunächst sein Geständnis widerrief.
Der Staatsanwalt reagierte prompt und drohte mit sofortiger erneuter Untersuchungshaft, woraufhin der Angeklagte seine Aussage erneut bestätigte. Der Verteidiger kritisierte dieses Vorgehen und kündigte an, rechtliche Schritte gegen den Staatsanwalt einzuleiten. Ob dies zu Konsequenzen führen wird, ist derzeit unklar.
Eine unangenehme Angelegenheit für den FC Zürich
Der kometenhafte Aufstieg und der anschließende Fall von Antepay haben nicht nur im Glücksspielsektor für Aufsehen gesorgt, sondern auch den Schweizer Fußballclub FC Zürich in ein unangenehmes Licht gerückt. Im Jahr 2019 wurde Antepay zum offiziellen Hauptsponsor des Clubs, was das Ende einer dreijährigen Sponsoring-Dürre markierte.
Über zwei Spielzeiten hinweg zierte das Antepay-Logo die Trikots der Spieler. Doch nachdem die illegalen Aktivitäten des Zahlungsdienstleisters bekannt wurden, bezeichnete der Clubpräsident die Zusammenarbeit als „sehr ärgerlich”. Er erklärte, dass der Sponsor lediglich durch externe Partner geprüft wurde.
Trotz der unangenehmen Situation bleibt festzuhalten, dass der FC Zürich aufgrund der Partnerschaft keine rechtlichen Folgen zu tragen hat.
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