Glücksspiel-Konzern Entain erhält offizielle Zulassung

Der britische Glücksspielkonzern Entain plc hat vom Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt die Zulassungen für den Betrieb seiner Online-Spielautomaten- und Pokerangebote in Deutschland erhalten. Dies gab das Unternehmen am 21. November 2022 bekannt. 

Wie Entain in einer Pressemitteilung [Seite auf Englisch] mitteilte, habe die Behörde alle fünf beantragten Lizenzen erteilt. Das Unternehmen könne nun virtuelles Automatenspiel unter den Marken bwin, Ladbrokes und Sportingbet sowie Poker unter bwin und Ladbrokes anbieten.  

Die neuen Lizenzen seien zu den bereits bestehenden Lizenzen von Entain für das Angebot von Online-Sportwetten der einzelnen Marken hinzugekommen. Diese ermöglichen es der Gruppe, ihre Position im Bereich Online-Sportwetten und -Glücksspiel in Deutschland weiter auszubauen.  

Zusätzlich teilte das Unternehmen mit, dass man einen weiteren Meilenstein in seinem Wachstumsbestreben auf den internationalen Märkten erreicht sehe. Entsprechend zufrieden äußerte sich Entains Chief Governance Officer, Robert Hoskin in der Mitteilung:  

„Wir freuen uns, dass wir nun unsere Lizenzen für Glücksspiel- und Pokerdienstleistungen auf dem regulierten deutschen Markt haben und diese unseren Kunden anbieten und vermarkten können. Dies ist ein wichtiger und willkommener Schritt auf dem Weg zu einem vollständig regulierten Online-Wett- und Glücksspielmarkt in Deutschland.“  

Einzig durch die Regulierung und deren Umsetzung könne eine Abwanderung der Spielerinnen und Spieler auf den Schwarzmarkt verhindert werden, fügte Hoskin hinzu. Lediglich lizenzierte Anbieter wie Entain böten die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen.  

Mit dem Erhalt der Zulassung ist Entain das erste Unternehmen, das auf seinen Plattformen bwin und Ladbrokes auch ein legales Online-Poker-Angebot auf den Markt gebracht hat.  

Der deutsche Online-Pokermarkt hat in den letzten zehn Jahren einen langen Prozess durchlaufen. Vor 2008 war das Online-Glücksspiel in Deutschland nicht illegal. Dann begannen die Länder in Europa mit der Regulierung der Online-Casino- und Sportwetten-Angebote.  

Auch in Deutschland gab es erste Bestrebungen, Online-Glücksspiel, -Sportwetten und -Poker zu regulieren. Doch kein Gesetzesentwurf schaffte es bis zur Verabschiedung. 2011 schufen einige Bundesländer, allen voran Schleswig-Holstein, ihr eigenes Lizenzierungssystem. 

Betreiber wie PartyPoker und PokerStars erhielten die Möglichkeit, ihre Dienste weiterhin in Deutschland anzubieten. Bis 2018 wurden neue Pläne vorgestellt, die alle Bundesländer unter einem Regulierungssystem vereinen sollten. Es dauerte bis 2020, bis ein einheitliches Gesetz verabschiedet werden konnte.